Weihnachten 2021
Ein weiteres besonderes Jahr neigt sich dem Ende zu und eine nachhaltige Entspannung der Pandemie mag sich noch nicht so recht abzeichnen.
Umso wichtiger ist es gerade in solch herausfordernden Zeiten, all das bewusst wahrzunehmen, was jetzt WIRKLICH ist, und sich nicht in den fantasievollen Ideen, Wünschen und Ängsten unseres kommentierenden Geistes zu verlieren. Dies ist natürlich schnell passiert bei all der Fülle an Informationen und Meldungen, die uns pausenlos über die modernen Medienkanäle und im persönlichen Austausch erreichen und beeinflussen.
Stille Nacht
Wann war es das letzte Mal wirklich still? Ich meine nicht still da draußen in der Welt, sondern still im Geist, im Gemüt, im Herzen. Still und friedvoll in diesem Moment sein, ohne an diesem Augenblick irgendetwas ändern zu wollen. Einfach still sein mit allem, was ist – Jetzt und Hier.
Ein Stillsein ohne vor der Welt und dem Leben zu flüchten. Ganz im Gegenteil. Still sein mit diesem Moment, mit meinem Leben, jetzt, hier, mit allem, was diesen Moment gerade ausmacht. Einfach nur betrachten. Und in diesem Betrachten still sein.
Ja genau, mit ALLEM! Auch – und ganz besonders – mit all dem, was mir nicht gefällt an diesem Jetzt. Und davon gibt es wohl einiges in diesen wilden Zeiten. Dass dies einfach ist, hat nie jemand behauptet. Nur, es ist halt jetzt genau so wie es ist, ob mit oder ohne meinen Widerstand.
Frieden im Herzen
Einfach still sein mit diesem Moment lässt all die Wirbelstürme im denkenden Geist zur Ruhe kommen. Die anstrengende Dynamik des Gedankenstroms reduziert sich und überlässt einer angenehmen Ruhe den Raum. Die Verspannungen im Körper lösen sich in ein wohliges entspanntes Sein. Die treibenden Kräfte des „machen müssens“ und „erreichen müssens“ beruhigen sich in ein Zufriedensein.
Vielleicht war dieses Zufriedensein gemeint mit dem uns bekannten „Friede sei mit Dir“? Für diesen inneren Frieden braucht es absolut keine äußeren Hilfestellungen oder besondere Glaubenskonzepte. Eine klare und bewusste Lebensperspektive reicht völlig aus, um still und friedvoll zu werden.
Miteinander
In dieser friedvollen Lebensperspektive fällt es mir viel leichter, meinen ganz individuellen Beitrag für eine lebenswerte und harmonische Gemeinschaft zu leisten und in meinem direkten Umfeld diese Zufriedenheit zu leben und auszustrahlen.
Wie würde sich wohl die Welt verändern, wenn viele Menschen diese einfache Art des Zufriedenseins üben und leben würden? Wir können es ausprobieren. Die Weihnachtszeit ist dafür ein idealer Impuls, um damit zu starten oder weiterzumachen.
Musikalische Weihnachtsgrüße
Ich schließe mich den Weihnachtsgrüßen „meines“ Münchner Rundfunkorchesters an und wünsche Ihnen und Dir mit „Sleigh Ride“ von Leroy Anderson eine friedvolle Weihnachtszeit und viel Freude beim Zuhören.
Herzliche Grüße,
Christian Obermaier