Völlig normal
Wir benutzen oft den Ausdruck „die Welt“ und meinen damit eine Welt, die außerhalb von mir existiert, in der auch alle anderen Menschen leben, über die ich ganz viel weiß und über die ich mich mit den anderen Menschen austauschen kann. Diese Perspektive ist für mich sehr gewohnt, alle anderen sehen das auch so und damit ist es für mich normal.
Vielleicht doch nicht?
Relativ einfache Fragen aus der Bewusst leben Perspektive könnten lauten:
- Wo entsteht das Bild der Wahrnehmung, die ich „die Welt“ nenne?
- Wie erhält dieses Bild seine Bedeutung und seinen Sinn?
- Wie entsteht meine Annahme, dass andere Menschen die Welt genauso oder zumindest ähnlich wahrnehmen?
- Wie entsteht meine Überzeugung, dass diese Welt da draußen von mir getrennt ist?
Wechsel der Perspektive
Tieferes Betrachten lässt uns immer mehr den großen Irrtum erkennen, durch den ich tagtäglich die Welt und mein Leben wahrnehme. Es gibt absolut keine objektive Welt da draußen, denn die entsteht ganz privat nur kraft meiner Vorstellung und erhält ihre Bedeutung ebenfalls ganz privat durch mein Denken, was sich wiederum aus dem begrenzten Vorrat meiner Erinnerungen speist. Es gibt für mich nur meine persönliche Welt, die niemand anderes jemals sehen wird. Und alle anderen Menschen haben auch ihre ganz individuelle persönliche Welt.
- Wie könnte eine Welt, die nur durch meine Vorstellungskraft erschaffen wird, von mir getrennt sein?
- Wo ist die Trennlinie zwischen mir und der Welt, wenn diese Welt in mir erscheint?
- Wenn wir uns über „die Welt“ austauschen, über welche Welt reden wir dann? Meine? Deine? Seine? Ihre?
Einfach nur zuschauen
In den Bewusst leben Meditationen lassen wir das, was meine Version von der Welt erschafft, zur Ruhe kommen und still werden. Dann wird es einfacher, Antworten zu diesen Fragen zu erkennen.
Und vielleicht eröffnet sich dann ganz von alleine eine Bewusstheit für die große Freiheit, die ich in jedem Moment habe und die mir niemand nehmen kann. Ich bin dieser Welt da draußen nicht ausgeliefert, weil es die Welt da draußen nicht gibt. Ich ganz alleine gebe der Welt – und mir selbst – die Bedeutung, an die ich dann glaube und die ich als real erachte.
Eigenverantwortung
Doof ist halt jetzt nur, dass ich nichts und niemandem „da draußen“ mehr die Schuld zuschieben kann, weil das Draußen nur Drinnen existiert. Ich bin plötzlich selbst für mein Glück oder Leid zuständig. Und habe sogar die völlige Freiheit in jedem Moment, die Perspektive zu wählen, die mir guttut und mit der ich mich gut fühle.
Dies gefällt meinem Intellekt natürlich überhaupt nicht und deshalb belassen wir lieber mal alles so, wie es war… Oder vielleicht doch mal probeweise mutig sein und sich einer bewussteren Lebensweise öffnen? Genau das wünsche ich Dir!
Von Herzen 🙏 Christian